Was mir persönlich wichtig ist, im heilpädagogischen Alltag mit Frida.
Ab und zu kommt Frida mit in die Einrichtung zum normalen Dienst. Auf den ersten Blick wirken die folgenden Regeln vielleicht starr und sehr einschränkend. Ich finde solche Regeln zeigen in gewisser Art und Weise Respekt für das Gegenüber. Die Klienten und Frida haben ein klares allgemeingültiges „Konzept“ – dies kann Sicherheit geben im Alltag. Natürlich gehen wir auch mal zusammen Leckerlis einkaufen oder übrig gebliebene Kartoffeln bekommt Frida im Anschluss im Büro zu fressen. Aber ja, ich vertrete absolute die Meinung, dass meine Jungs klare Regeln und Struktur benötigen, um sich in einem geschützten Rahmen auszuprobieren und entwickeln können. Oftmals war es nämlich genau das, was in ihrem vorherigen Leben gefehlt hat. Sicherheit und dadurch resultieren Geborgenheit. Die Jungs haben ein Recht darauf, auf einen stets wiederkehrenden Ablauf.
Meine persönlichen goldenen Regeln:
- Frida ist ein Hund und bleibt auch ein Hund.
- Ihr Futter bekommt sie nur im Büro, Leckerlis gibt es nur wenn ich dabei bin und auch nur solche, die wir mitgebracht haben.
- Frida schläft in ihrer Kiste im Bereitschaftszimmer.
- Frida geht nicht in die Schlafzimmer, Badezimmer oder in die Küche
- Frida bekommt keine Essensabfälle oder Dinge vom Tisch zugeworfen.
- Frida darf sich jederzeit aus Situationen zurückziehen.
- Ist Frida in der Wohngruppe, wird noch mehr auf die Lautstärke geachtet.
- Frida steht es frei, mit wem sie kuscheln möchte und mit wem nicht. Sie wird zu nichts gezwungen oder festgehalten.
Der Kontaktaufbau geht von Frida aus, signalisiert sie, dass sie angefasst werden möchte, wird sie gestreichelt, ansonsten wird sie in Ruhe gelassen.
Um mit Frida in Kontakt zu kommen, ist es hilfreich, sich zu ihr herabzubeugen und nicht über sie zu greifen (wer von euch möchte schon gerne, ungefragt gestreichelt oder angefasst werden). - Frida gehört zu mir, gebe ich an eine „Anweisung“ oder einen „Befehl“ ist dies bindet und wird von niemanden (auch nicht im Spaß) versucht zu unterbinden.
- Mit jedem Bewohner wird individuell vereinbart, ob und wie er mit Frida in Kontakt treten möchte. Diese Vereinbarung ist bindend und wird eingehalten.
- Niemand wird wegen seinen Wünschen ausgelacht oder dazu gezwungen mit Frida in Kontakt zu treten.